Zu dem Zeitpunkt, als ich diese faszinierende Hunderasse entdeckte, und glauben Sie mir, es war eine zufällige Begegnung eines Frühlingstages vor ein paar Jahren, kam ich wieder irgendwo an, wo ich mich wieder nach langer Zeit wohl fühle, durchlebe jeden Augenblick meines Lebens, welches sich schon längst zum zweiten Akt schwang und ich durchlebe es buchstäblich mit voller Kraft. Damals verließ mich für immer nach vielen Jahren mein Shih-Tzu-Kumpel und Kamerad namens Beník, den ich nie vergessen werde. Weil er für unsere Familie ein absolut einzigartiges und unersetzliches Hündchen war, war es keine einfache Entscheidung, dass sich unsere Familie noch irgendwann einenanderen Hund zulegt. Das war der Moment, als ich den Rest der Familie überzeugte, dass ein Tibbie genau das ist, was uns fehlt, und demnächst wir ihn bestimmt als ein weiteres Mitglied der Familie haben müssen. Mit dieser Entscheidung veränderte sich so ziemlich alles in unserem ruhigen Familienleben. Bis dahin eine fast geschlossene Familie ohne eine große Menge an Aktivitäten und Freunden, begann diese „in die Welt aufzubrechen“. In die Welt der Hunde-Begeisterten, der Hunde-Aus-stellungen und Präsentationen, welche bald über die Grenzen der Tschechischen Republik hinaus reichten. Wir gewannen neue Bekannte, neue Freunde, lernten Menschen kennen, die ihre Tibbies genauso gerne haben wie wir und widmen ihnen die selbe Zeit und Energie wie wir. Schon nach nicht einmal einem ganzen Jahr, nachdem wir uns unsere erste Hündin, eine schwarze Schönheit mit allen Superlativen, zugelegt hatten, war zu Hause allen auf einmal klar. Wir müssen für unsere Hündin eine Kameradin besorgen, wir sind ja doch den ganzen Tag in der Arbeit, und unser Mädchen wäre zu Hause alleine traurig. Von der Entscheidung zur Realisierung war es nur ein kleiner Schritt: also hatten wir nach gewisser Zeit schon zwei Hündinnen. Die Freude verdoppelte sich, besonders als wir beobachteten, wie sich die Mädels untereinander verstehen und gegenseitig respektieren. In unserem Rudel gab es nie ein Problem, also entschieden wir uns nach einer kurzen Überlegung für eine dritte Hündin, die wir uns selbst unter den Christbaum beschert haben. Weil die ganze Familie in der Sache einer Meinung war; anders wäre es auch kaum möglich gewesen, war es das schönste gemeinsame Geschenk an uns selbst, welches alle Erwartungen übertroffen hat.

     Der Tibet-Spaniel ist ein Hund, der weder zu groß noch zu klein. Er ist nicht ausgesprochen zierlich und dadurch anfällig und empfindlich für Krankheiten wie manche andere kleine Hunderassen. Trotzdem erlaubt seine Größe, mit ihm alles Mögliche zu unternehmen, was sich sein Besitzer nur wünscht. Man kann mit ihm relativ lange Spaziergänge machen, welche er bei gewissem Training problemlos schafft, und dies sowohl im Winter wie auch im Sommer. Es ist möglich, mit ihnen ziemlich gut und bequem im Auto zu reisen, wenn die Tibbies von klein auf an den PKW gewöhnt werden. Unsere Mädels springen beispielsweise ins Auto, kaum dass es die Garage verlässt, und das Reisen bereitet ihnen sichtliches Behagen. Genauso macht ihnen das Herumtollen im Garten oder Haus Freude; sie sind lebhaft, aber trotzdem zerstören sie keine Wohnungseinrichtung. Es sind kurz und gut Hündchen, welche wir Menschen uns als Kumpel nur wünschen sollten. Vermutlich begründete das harte Leben ihrer Vorfahren aus der tibetischen Heimat ihre robuste Gesundheit und ihr liebenswertes Gemüt. Wir kennen den Veterinär nur auf Grund der Pflichtimpfungen und wegen gänzlich unbedeutender Besuche, die uns nur zu Informationszwecken dienen.

     Im Vergleich zu unserem ersten Hund und seinen Krankheiten, die ihn fast sein ganzes Hundeleben begleiteten, herrscht nun, was Gesundheit der Tiere betrifft, eine entspannte Ruhe, von der wir hoffen, sie bleibt uns sehr, sehr lange erhalten.

     Ich bin der Überzeugung, dass ein Tibbie in sich etwas Geheimnisvolles trägt. In jedem Augenblick, in dem ich meine Mädels beobachte, ertappe ich mich beim Gedanken, dass ich nicht aufhören kann, mich dafür zu interessieren, was sie denken, womit sie sich beschäftigen, was sie gerade vorhaben, ob sie zufrieden sind und dass mir jeden Tag bewusst wird, um wie viel mein Leben ohne sie ärmer, trauriger und weniger erfüllt wäre. Obwohl ich diese bemerkenswerte Hunderasse erst an der Schwelle zum 50. Lebensjahr entdeckte, bin ich dafür unendlich dankbar, und ich glaube, dass die Tibbies meinem Leben noch lange Zeit Freude und Bereicherung bescheren werden. Es bleibt uns nur zu wünschen, dass wir uns mit meinem Mann fester Gesundheit erfreuen werden, damit wir viele glückliche Jahre mit unseren Tibet-Spaniels verbringen können und an den unterschiedlichsten Aktivitäten teilnehmen dürfen, die mit der Zucht dieser Rasse verbunden sind.

 

Im Namen der Zucht-Station Poklad Tibetu

Milada Papíková